Schutz der Amphibienwanderung

Die für die Bürger unserer Gemeinde sicherlich augenfälligste Aktivität unserer Ortsgruppe dürften die alljährliche Absicherung der Amphibienwanderung über die Landesstraße zwischen Nieder- und Oberasphe gewesen sein.

Mancher unter ihnen mag sich noch an das Bild erinnern, das sich einem nach einer milden März-/Aprilnacht im Bereich der Kreise geboten hat: Dutzende, in manchen Nächten sogar Hunderte plattgefahrener Kröten, Frösche, Molche und Salamander auf der Landstraße verwandelten den Asphalt in eine unappetitliche, schmierige Fahrbahn. Diesem Mißstand wollten wir 1986 grundlegend zu Leibe rücken.

Durch den alljährlichen Aufbau eines Kunststoffzaunes entlang des Kreise-Wäldchens und des benachbarten Wiesenbereiches bzw. auf Höhe der gegenüberliegenden Teiche gelang es uns in den Folgejahren, die Zahl der überfahrenen Amphibien um über 90 % zu senken. Um diesen Erfolg zu erzielen, mußten unsere Mitglieder aber auch viele hundert Stunden Arbeit, insbesondere in den frühen Nachtstunden, in das Sammeln und den Transport der Amphibien über die Landesstraße investieren.

Relative Artenverteilung der gewanderten Amphibien

Doch diese Investition hat sich gelohnt. Die Amphibienpopulation ist in den ersten Jahren der Absicherung rapide angestiegen, so daß schon bald eine Populationsdichte erreicht wurde, die zu einer Abwanderung eines Teils der Amphibien in benachbarte, bislang kaum amphibisch bewohnte Gebiete führte. Diese Abwanderung hält in geringerem Umfang noch an.

Zukünftig wird die Absicherung der jährlichen Amphibienwanderung möglicherweise nicht mehr erforderlich sein, da es im Rahmen einer naturnahen Umgestaltung des »Lehrsbachs« geplant ist, ablaichfähige Teiche auf der westlichen Seite der Landesstraße zu errichten, wodurch für die Amphibien die Notwendigkeit zur Wanderung über die Landesstraße in die gegenüberliegenden Teiche entfiele.

Überblick über die jährlichen Wanderungszahlen im Bereich Kreise

Dieter Jesberg