Das Naturdenkmal Feuchtwiese "in der langen Aue"


Eine Feuchtwiese ist ein extensives (ohne künstliche Düngung bewirtschaftetes) Grünland. Früher wurde das Mähgut von Feuchtwiesen zum Einstreuen in Ställe genutzt.

Die Vielfalt an Tieren und Pflanzen ist auf Feuchtwiesen sehr groß. Viele Arten, die heute im Bestand bedroht sind, finden hier ihren Lebensraum.

In einem von der Unteren Naturschutzbehörde in Auftrag gegebenen Gutachten wurden in dem Naturschutzgebiet »Lange Aue« 114 verschiedene Pflanzenarten festgestellt. Dabei sagen uns die Begriffe Großer Wiesenknopf, Sumpfschachtelhalm, Wassergreiskraut wenig, aber es sind Pflanzen, deren Bestand gefährdet ist und die auf der »Roten Liste« stehen.

13 verschiedene Schmetterlingsarten wurden in der »Langen Aue« festgestellt. Unter ihnen fallen z. B. der Schwalbenschwanz, der Feuchtwiesen-Perlmuttfalter, der Admiral und das Gemeine Blutströpfchen durch ihre Farbenpracht besonders ins Auge. Das Gemeine Blutströpfchen steht ebenfalls wegen der Bestandsgefährdung auf der »Roten Liste«. Zwei selten gewordene Orchideenarten, nämlich das Breitblättrige Knabenkraut und das Zweiblatt sind in diesem Naturdenkmal ebenfalls anzutreffen.

Neben drei Arten von Heuschrecken leben dort verschiedene Arten von Spinnen, Bienen, Hummeln, Schwebfliegen, Zikaden, Käfern sowie der Teich- und der Bergmolch.

Erfreulich groß ist auch die Zahl unserer gefiederten Freunde in der »Langen Aue«. Neben vielen häufig vorkommenden Singvögel, wie Goldammer, Feldlerche, Zilpzalp, Zaunkönig u. a. sind die in ihrem Bestand gefährdeten Sumpfrohrsänger, Wasseramsel, Braunkehlchen, Feldschwirl, Eisvogel und Wasserralle (nicht zu verwechseln mit der Teichralle, die auf den Niederaspher Klärteichen brütet), in jedem Jahr Gäste in diesem Naturdenkmal.

Wer einen Spaziergang von Niederasphe aus an der Asphe entlang in Richtung Amönau unternimmt, sollte auf den von einigen naturbegeisterten Rentnern aufgestellten Bänken eine Rast einlegen und sich an der Vielfalt und Schönheit der Natur in der nahen Umgebung unseres Dorfes erfreuen. Von weitem gesehen erscheint es kaum glaublich, daß auf den scheinbar nutzlosen Flächen der »Langen Aue« so viele verschiedene Arten von Pflanzen und Tieren leben.

Dabei ist keine Pflanze und kein Tier überflüssig. Alle sind in einer komplizierten Art voneinander abhängig. Eine bunte Insekten- und Vogelwelt, ein üppiges buntes Blütenmeer machen unser Dorf und uns unseren Gästen noch liebenswerter.

Johannes Erichlandwehr