Die Naturdenkmäler Kuhrtsberg und Himmelsberg


Der »Himmelsberg« und der »Kuhrtsberg« bei Oberasphe sind Gemeindeeigentum. Auf dem »Kuhrtsberg« befindet sich ein alter jüdischer Friedhof. In den Jahren von 1830 bis 1912 wurden die Toten der jüdischen Gemeinde auf dem Eifaberg in Fronhausen beerdigt. Später wurde der jüdische Friedhof dann auf dem »Kuhrtsberg« angelegt.

Die Gemeinde Fronhausen hatte darum gebeten. Außerdem war der Weg von Oberasphe zum Eifaberg sehr weit, denn der Trauerzug wurde zu Fuß gemacht. Darum heißt die Straße zwischen Oberasphe und Fronhausen heute noch "Totenweg".

Die Anlegung eines Friedhofs auf einem Berg hat die Bedeutung, die Toten in Gottesnähe zu bringen. Die Gräber wurden nach jüdischer Tradition nicht mit Blumen geschmückt. Dadurch soll deutlich gemacht werden, daß alle Menschen im Tode gleich sind. Während des Nationalsozialismus fand auf dem »Kuhrtsberg« die letzte Beerdigung statt.

Der Naturschutzbund pflegt im Auftrag der Gemeindeverwaltung diesen Friedhof. Unsere Kinder- und Jugendgruppe hat entlang des Drahtzauns eine Buchenhecke angepflanzt. Einmal jährlich wird die Friedhofsfläche von unserem Verein gemäht. Dadurch, daß dieser Friedhof seit Jahrzehnten ohne jegliche Düngung blieb, haben sich dort interessante Gräser und Kräuter, unter anderem Heidekraut, angesiedelt.

Die Gebiete »Himmelsberg« und »Kuhrtsberg« sind sehr reich strukturiert. Sie bieten mit ihrer Vielfalt an Kleinlebensräumen auf engstem Raum einer reichen Tier- und Pflanzenwelt ein inselartiges Rückzugsgebiet innerhalb der umliegenden intensiv genutzten Ackerflächen.

Streuobstbestände, Huteeichen, Schlehengebüsch und Halbtrockenrasen mit Wacholderbeständen findet man dort dicht beieinander.

An den sonnenbeschienenen Hanglagen haben sich viele wärmeliebende Pflanzen, Insekten, Schmetterlinge, Vögel und Eidechsen angesiedelt.

Einmal im Jahr werden Bereiche des »Himmelsberg« und des »Kuhrtsberg« kurzzeitig von Schafen und Ziegen beweidet. Dadurch wird einer drohenden Verbuschung dieser einmaligen Naturdenkmale in unserer Gemeinde entgegengewirkt.

Johannes Erichlandwehr